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Denkanstöße

Wie können wir als Angehörige reagieren, wenn das Gedächtnis abbaut?

Nicht korrigieren, nicht diskutieren, dafür Komplimente, Bestätigung und kleine Sätze, die Zuhören ausdrücken. Wenn man sich hierauf einlassen kann, hat man viel gewonnen. So sorgen wir dafür, dass der Selbstwert des Menschen mit Demenz erhalten bleibt. Sie oder er wird das Gefühl haben gehört, gesehen, verstanden und gewertschätzt zu werden.

Wie können wir als Angehörige reagieren, wenn das Gedächtnis abbaut?

Photo by Congerdesign on Pixabay

Außerdem können wir viel Gutes tun, indem wir auf darauf achten, wie wir sprechen. Ein ruhiger und freundlicher Ton ("Der Ton macht die Musik") und langsames Sprechen ("Langsam ist bei Demenz schneller") können trotz aller Einschränkungen des Gedächtnisses zu besserer Kommunikation führen.

Häufig ist man auf der Suche nach geeigneten Gesprächsthemen. Es eignen sich Gespräche über das Hier und Jetzt. Ebenso sind Gespräche über die Zeit vor der Demenz immer noch gut möglich. Über die Kindheit und Jugend können Menschen mit Demenz noch sehr lange reden. Das kann auch durchaus sehr spannend und erkenntnisreich für uns sein. Ein Erinnerungsalbum oder ein Fotoalbum können gute Anknüpfungspunkte bieten, um ins Gespräch zu kommen.

Viel kann man auch bewirken mit der richtigen Begrüßung: auf sich aufmerksam machen - Hand geben, mit Namen begrüßen - eventuell intimere Begrüßung wie Kuss. Das Ganze wortwörtlich auf Augenhöhe.

Wenn mal etwas schiefläuft, kann es hilfreich sein, unabhängig von der Sachlage einfach die Schuld auf sich zu nehmen und sich zu entschuldigen. Das kann festgefahrene oder sich zuspitzende Situation schnell entschärfen oder gar vermeiden und Vorwürfe und Diskussionen bringen doch nichts.

Last but not least: HUMOR! Ja, man darf zusammen über die Demenz lachen, solange man nicht den Menschen mit Demenz auslacht. Im Gegenteil, Humor ist sehr hilfreich, denn Lachen löst Spannung und Scham, ist gesund und steckt an.

Letzten Endes sind alle Menschen mit Demenz unterschiedlich und bedürfen deshalb auch alle einer individuellen Kommunikation. Dies sind meine persönlichen Favoriten, die sich in der Praxis oft bewährt haben. Welche sind Ihre?

Haben Sie Fragen zu diesem Artikel oder wünschen Sie sich einen Beitrag zu einem bestimmten Thema? Schreiben Sie mir (post@alexandra-evers.de). Ich freue mich über Ihre E-Mail!

Es grüßt Sie herzlich,

Ihre Alexandra Evers