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Denkanstöße

Weihnachten

Liebe Leserinnen und Leser! Weihnachten steht vor der Tür. Für Familienmitglieder mit Demenz können die Weihnachtstage eine stressvolle Herausforderung sein. Heute möchte ich Ihnen ein paar Ideen mitgeben, wie Sie die Feiertage für den oder die Demenzkranke und die Menschen drum herum gemütlich und übersichtlich gestalten können.

Weihnachten

Photo by Ulleo on Pixabay

11 Denkanstöße für die Weihnachtszeit

  1. Probieren Sie, die Gesellschaft klein und übersichtlich zu halten. So braucht Ihr dementiell erkranktes Familienmitglied nicht allzu viele Namen zu suchen im angeschlagenen Gedächtnis.
  2. Unterstützen Sie die Person 'im Vorbeigehen'. Sie können z.B. einen Namen fallen lassen, ohne dass der oder die Andere das Gefühl bekommt zu scheitern. Manchmal kann ein Buch mit Fotos und Namen der Anwesenden Halt bieten.
  3. Helfen Sie Erinnerungen aufzuwecken, wenn das noch möglich ist. Sie können z. B. einen Gegenstand einpacken, z.B. kleines Auto, der eine Erinnerung aufruft an eine Zeit, in der das Familienmitglied noch gesund war. Fragen Sie nach den Erinnerungen und schreiben Sie die Anekdote vielleicht auch auf, um später nochmal drauf zurückkommen zu können.
  4. Ansonsten bieten sich Weihnachtsgeschenke an, welche die Sinne stimulieren: beispielsweise Duschgel, Shampoo, Bodylotion, Rasierschaum, Nagellack, Parfüm, eine Kuscheldecke oder Kuschelsocken (am besten welche, die unter der Sohle gummiert sind und so die Gefahr des Ausrutschens vermindern).
  5. In der Weihnachtszeit gibt es viele Leckereien und Geschenke. Vielleicht bereitet es Ihrem Familienmitglied Spaß, mit einem (Enkel-)Kind Plätzchen zu backen oder beim Einpacken der Geschenke zu helfen.
  6. Singen klappt häufig noch länger als ein Gespräch zu führen. Zusammen traditionelle Weihnachtslieder singen kann viel Spaß machen und Erinnerungen an frühere Zeiten erwachen lassen.
  7. Weihnachten ist eine Zeit der Traditionen. Sie geben Ihrem Familienmitglied Halt, vorausgesetzt er oder sie bekommt genügend Raum zum Ausruhen, wenn es mal zu viel wird.
  8. Wenn es das Wetter zulässt, probieren Sie gemeinsam nach draußen zu gehen. Ein Spaziergang kann eine willkommene Ablenkung sein von allen Reizen und Eindrücken.
  9. Vielleicht ist es eine Idee, sie oder ihn mit ein bisschen extra Aufmerksamkeit zu verwöhnen, z.B. mit einer Handmassage, Nägel lackieren (für die Herren wäre eine Rasur eine passende Alternative), das Haar zu frisieren oder ein schönes Parfüm zu benutzen.
  10. Hat ihr Familienmitglied Mühe beim Essen oder im Umgang mit Besteck? Zittern die Hände und kleckert er oder sie viel? Probieren Sie kreative Häppchen aus, die man mit der Hand essen kann und reichen Sie allen Anwesenden große Servietten. So vermeiden Sie, dass sich die erkrankte Person unsicher fühlt und deshalb beschließt, gar nicht zu essen.
  11. Vergessen Sie sich bei alledem nicht selbst. Trauen Sie sich, um Hilfe zu fragen, akzeptieren Sie Hilfeangebote und verteilen Sie so viel es geht die Aufgaben. Gönnen Sie sich ab und zu eine Verschnaufpause, auch wenn sie noch so kurz ist.

(Der Text ist eine freie Übersetzung des niederländischen Artikels "Tien tips for Sinterklaas en Kerstman", dementie.nl/nieuws/tien-tips-voor-sinterklaas-en-kerstman)

 

Haben Sie Fragen zu diesem Artikel oder wünschen Sie sich einen Beitrag zu einem bestimmten Thema? Schreiben Sie mir (post@alexandra-evers.de). Ich freue mich über Ihre E-Mail!

 

Ich wünsche Ihnen eine frohe und besinnliche Weihnachtszeit zusammen mit Ihrer Familie und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!

Es grüßt Sie herzlich,

Ihre Alexandra Evers