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Denkanstöße

Behandlung bei Demenz

Liebe Leserinnen und Leser! Nachdem ich mich in den letzten Newslettern mit der Demenz, ihren Symptomen und der Diagnose befasst habe, ist es eine logische und sinnvolle Sache, sich auch mit den Behandlungsmöglichkeiten zu beschäftigen. Gibt es denn überhaupt eine Behandlung bei Demenz? Nein und ja.

Behandlung bei Demenz

Foto by Remi Skatulski on Unsplash

Behandlung bei Demenz

Leider ist es der Forschung nach wie vor nicht gelungen, ein Präparat zu entwickeln, dass die Demenz heilen kann. Das gilt für alle Formen der Demenz, denn der mit der Demenz einhergehende Gehirnabbau kann medizinisch nicht rückgängig gemacht werden. Deshalb liegt das Ziel der Behandlung auch nicht so sehr auf Heilung, sondern auf Verbesserung der Lebensqualität der Kranken und deren Angehörigen.

Medikamentöse Behandlung

Es gibt Antidementiva (Antidemenzmedikamente), die in den verschiedenen Krankheitsstadien auf den Krankheitsverlauf einwirken können und somit zum Beispiel im beginnenden und mittleren Stadium den Verlauf verzögern. Des Weiteren gibt es eine Reihe von Medikamenten, die eingesetzt werden können bei verschiedenen Symptomen, unter denen ein Demenzkranker leiden kann, wie z.B. Antidepressiva (können Stimmung und Antrieb verbessern) und Neuroleptika (zur Linderung von Unruhe und Wahnvorsymptomen). Wichtig für die Verschreibung sind eine gute körperliche Verfassung und die Fähigkeit, die Medikamente regelmäßig einzunehmen. Es empfiehlt sich, mit dem behandelnden Arzt die individuellen Möglichkeiten zu besprechen, denn trotz aller positiven Effekte der Medikamente haben sie auch viele Nebenwirkungen und ist es wichtig, Kosten und Nutzen sorgfältig abzuwägen.

Nicht-medikamentöse Behandlung

Zusätzlich gibt es einige nicht-medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten. Das Ziel dieser sehr vielfältigen Angebote ist, dass Demenzkranke durch positive Erfahrungen und Erlebnisse zufriedener werden und länger selbständig bleiben. Für jedes Stadium der Krankheit gibt es entsprechende Ansätze, die nach individuellen Bedürfnissen angewendet werden können.

Im Anfangsstadium kann eine Psychotherapie sinnvoll sein, um z.B. die Diagnose zu bewältigen. Eine Vielzahl von Therapien, wie Kunst- und Musiktherapie, Bewegungstherapie, Gesprächskreise und Sinnes- und Wahrnehmungsübungen dienen dem Ziel verbliebene Fähigkeiten zu trainieren und das Selbstwertgefühl zu bestärken. Bei den Angeboten kommt es darauf an, sich an den Fähigkeiten, Interessen und Bedürfnissen des Erkrankten zu orientieren, unter Berücksichtigung des lebensgeschichtlichen Hintergrundes und Vermeidung von Leistungsdruck. Des Weiteren sind dementiell erkrankte Menschen immer weniger in der Lage, sich ihrer Umgebung anzupassen oder den Alltag zu gestalten. Ihr Wohlbefinden hängt deshalb auch viel davon ab, wie sich die Umgebung auf sie einstellen kann bzw. wie die äußeren Umstände an die Erlebniswelt der Erkrankten angepasst werden können. Das nennt man Milieutherapie.

Der nächste Newsletter wird vor Weihnachten erscheinen und einige Denkanstöße beinhalten für schöne Weihnachtstage mit Ihrer oder Ihrem demenzkranken Angehörigen.

Haben Sie Fragen zu diesem Artikel oder wünschen Sie sich einen Beitrag zu einem bestimmten Thema? Schreiben Sie mir (post@alexandra-evers.de). Ich freue mich über Ihre E-Mail!

Es grüßt Sie herzlich,

Ihre Alexandra Evers